CSD in Lübeck: Das plant die Kirche
Pastorinnen Anne Müller und Judith Fincke

Die Pastorinnen Anne Müller (links) und Judith Fincke planen zusammen mit einem ökumenischen Team von Ehrenamtlichen zum CSD in Lübeck mehrere Aktionen in St. Marien. 

(Foto: Bastian Modrow/Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg)
#bleibmutig ist das Motto des Christopher-Street-Day 2023 in Lübeck. Der Kirchenkreis feiert mit: In St. Marien zu Lübeck findet nicht nur der ökumenische Eröffnungsgottesdienst statt, Verliebte können sich auch spontan segnen lassen sowie einen Segen im Rahmen einer Transition erhalten. Für Verheiratete sind ohne Voranmeldung Trauungen möglich.
Bunt und fröhlich, trotzdem politisch und gesellschaftskritisch zu sein, das zeichnet den Christopher-Street-Day aus. Seit vielen Jahren zelebriert die LGBTIQ*-Community in Lübeck ihren CSD, um auf den Straßen der Hansestadt gemeinsam auf gesellschaftliche Vorurteile und Diskriminierung aufmerksam zu machen und für Solidarität und Diversität zu werben.

Gottesdienst und Segnungen in St. Marien

Der Eröffnungsgottesdienst zum CSD 2023 findet am Freitag, 18. August, ab 18 Uhr in St. Marien im Herzen der Lübecker Altstadt statt. „Als ökumenisches Team aus katholischen, reformierten und lutherischen Christ:innen freuen wir uns auf einen Gottesdienst, der beides vereint: Anspruch und Zuspruch, Mut und Stärkung, Bekenntnis und Segen“, kündigen die Lübecker Pastorinnen Anne Müller und Judith Fincke an. Gemeinsam mit einem Team von 20 Unterstützenden haben sie das kirchliche Programm zum CSD organisiert. Der Gottesdienst wird in Gebärdensprache übersetzt. Musikalisch ist der Lübecker Kneipenchor unter der Leitung von Christian Sondermann mit von der Partie. 

Ritual für Menschen in Transition

Am Sonnabend, 19. August 2023, lädt der Kirchenkreis zu zwei besonderen Aktionen ein. Unter dem Motto „Endlich ich!“ bietet das Team von Seelsorgenden Transitionssegen an. „Die Transition gehört zu den einschneidendsten Prozessen, die ein Mensch und sein Umfeld durchmachen können. Outing, Namensänderung, eine anstehende Operation - egal, in welcher Phase dieses aufreibenden Prozesses sich Teilnehmende des CSD befinden, wir möchten die Trans-Menschen mit einem individuellen Segensritual stärken“, kündigen die Pastorinnen an. 

Verliebte können sich in St. Marien wie im vergangenen Jahr spontan zwischen 15 und 18.30 Uhr segnen lassen. „Ohne viel Schnickschnack ,Ja’ zu Deinem oder Deiner Liebsten sagen? Kein Problem“, sagen Judith Fincke und Anne Müller. 

Trauungen und Segnungen für Kurzentschlossene

Der Segnungsgottesdienst, den die Evangelischen Kirchen anlässlich einer Eheschließung anbieten, heißt Trauung, wird im Kirchenbuch beurkundet und ist an die vorherige Eheschließung auf dem Standesamt gekoppelt. „Jeder Mensch hat das Recht auf die Trauung mit einem anderen Menschen in einer Kirche oder an einem Ort, der dem Paar wichtig ist“, bekräftigt Petra Kallies. Die Lübecker Pröpstin wird bei den Spontan-Hochzeiten am 19. August ebenso wie ihr Lauenburgischer Amtsbruder Philip Graffam mit dabei sein. 

Liebende, die ihren Bund fürs Leben noch nicht auf dem Standesamt bekundet haben, dürfen selbstverständlich auch in St. Marien vor den Altar treten: „Es heißt dann zwar nicht Trauung, stärkt und ermutigt aber trotzdem. Mit dem Potential, der schönste Tag Eures Lebens zu werden“, versichert Petra Kallies. Für die Seelsorgerin sind die Aktionen des Kirchenkreises zum CSD eine Herzensangelegenheit: „Der August ist in Lübeck der Aktionsmonat für Respekt und Akzeptanz. Gott hat die Menschen so geschaffen wie sie sind.“
Quelle: Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg