Vermietung, Verpachtung oder Verkauf auf dem Prüfstand in Katholischer Pfarrei
Rosenkranz, Perlenkette als Hilfsmittel beim Beten
(Foto: Pixabay)
Die Katholische Pfarrei Zu den Lübecker Märtyrern will sich in ihrem Gebäudebestand verschlanken und damit fit für die Zukunft machen.
Lübeck
Dazu hat die Pfarrei in einem mehrstufigen Prozess ein Immobilienkonzept entwickelt, das der Hamburger Erzbischof Dr. Stefan Heße am 16. Juni 2023 genehmigt hat. Die Immobilienkonzepte aller Pfarreien im Erzbistum Hamburg sind Teil der von Erzbischof Dr. Stefan Heße angestoßenen Vermögens- und Immobilienreform.
Das Immobilienkonzept definiert vier Kirchenstandorte als sogenannte Primärimmobilien. Dies sind die Propsteikirche Herz Jesu, St. Bonifatius, St. Joseph und St. Vicelin. Sie werden als Standorte gestärkt, um die pastoralen Grundaufgaben erfüllen zu können. Zudem soll in St. Vicelin (Mönkhofer Weg) das neue Jugendpastorale Zentrum entstehen. In St. Bonifatius (Wickedestraße) wird das Zentrum „Beziehung.Leben“ mit seinen Angeboten für Familien und Ratsuchende entstehen. 

Bei drei weiteren Kirchenstandorten soll in den nächsten drei Jahren geprüft werden, ob sie sich nachhaltig weiterentwickeln lassen: In St. Paulus (Timmendorfer Strand) geht es um einen Gottesdienstort, der für viele Urlauber attraktiv ist. In Heilig Geist (St. Gertrud) ist eine tragfähige Lösung für die große und aktive Polnische Gemeinde zu finden. In St. Franziskus (Moisling) geht es um die zukünftige Präsenz der Kirche im Stadtteil – als Gottesdienstort und als Träger von sozialen Einrichtungen.

Für die Kirchenstandorte Liebfrauen, Maria Königin, St. Birgitta und St. Georg wird im Dialog mit den Gemeinden vor Ort geprüft, ob noch neue Perspektiven für die Zukunft geschaffen werden können. Auch eine Vermietung, Verpachtung oder ein Verkauf von Sekundärimmobilien kann eine Möglichkeit sein, sofern sonst keine wirtschaftlich tragfähigen Lösungen gefunden werden.  

„Unsere Gremien haben lange und intensiv um die beste Lösung gerungen und dabei auch Argumente und Vorschläge aus den Gemeinden berücksichtigt. Es ist ein konsequenter und richtiger Schritt, den wir jetzt gehen, auch wenn die Veränderungen an manchen Stellen mit Abschied und Trauer verbunden sein werden“, sagt Propst Christoph Giering. Kirche und Gesellschaft seien im Wandel, was Herausforderungen hinsichtlich der Kosten und der personellen Gestaltungsmöglichkeiten mit sich bringe. „Wir gestalten Kirche für die Zukunft neu. Dazu gehört, dass wir uns fragen, wo und wie wir die Menschen am besten erreichen und wozu uns Christus ruft.“ Die Liebe zu Gott und den Menschen werde weiter in Gottesdiensten, in der Glaubensverkündigung und Seelsorge sichtbar bleiben. Die Kirche werde sich dabei weiterentwickeln: Von einer Versorgung der Gläubigen durch wenige Geistliche hin zu einer Sorge der ganzen Gemeinde um die Anliegen der Menschen in Lübeck und Umgebung.
Quelle: Katholische Pfarrei Zu den Lübecker Märtyrern